Kinder- und Jugendkriminalität: Ursachen für gestiegene Fallzahlen gründlich untersuchen

„Wer schon kriminell geworden ist, muss zügig und effektiv angemessene Konsequenzen erfahren, damit Rückfällen vorgebeugt wird“

Die nordrhein-westfälische Koalition aus CDU und Grünen wird in dieser Woche die Landesregierung beauftragen, eine unabhängige wissenschaftliche Studie durchführen zu lassen, um Erkenntnisse zu den Gründen und Ursachen der gestiegenen Kinder- und Jugendkriminalität zu gewinnen. Die CDU-Landtagsabgeordneten für den Rhein-Erft-Kreis, Gregor Golland, Thomas Okos und Romina Plonsker, erwarten, dass die Studie Handlungsoptionen vor allem mit Blick auf Prävention von Gewalt unter Kindern und Jugendlichen aufzeigt. 

„Wir waren schockiert und tief betroffen von der furchtbaren Tat in Freudenberg, wo ein zwölfjähriges Mädchen von Gleichaltrigen erstochen wurde“, erklären die Abgeordneten. „Die Aufarbeitung der Hintergründe ist in solchen Fällen sehr wichtig, um zu verstehen, was die Täter in einem derart jungen Alter dazu bewegt, einen anderen Menschen zu töten. Gleichwohl darf es keine Schnellschüsse geben. Grundsätzlich sind Tötungsdelikte unter Kindern und Jugendlichen selten. 

Wir müssen dennoch die gestiegenen Fallzahlen aus der Polizeilichen Kriminalstatistik ernst nehmen. In den Jahren zuvor sind die Straftaten unter 18-Jähriger zurückgegangen - was hat sich dann verändert? Ist es eine statistische Ausnahme oder geht die Entwicklung nun in die gegenteilige Richtung? Das müssen wir gründlich und ergebnisoffen untersuchen lassen, damit die Politik entsprechend handeln kann.“

Die drei Christdemokraten verweisen auf bisherige Maßnahmen der Landesregierung wie die „Häuser des Jugendrechts“, wo Polizei, Jugendhilfe und Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten, um jugendlichen Intensivtätern Grenzen aufzuzeigen und sie gleichzeitig zu unterstützen. Sieben solcher Häuser gibt es inzwischen, u.a. in Köln und Düsseldorf. Seit Jahren erfolgreich ist die Initiative „Kurve kriegen“, die besonders kriminalitätsgefährdete Kinder und Jugendliche so früh wie möglich helfen will.

„Wer schon kriminell geworden ist, muss zügig und effektiv angemessene Konsequenzen erfahren, damit Rückfällen vorgebeugt wird“, betonen Golland, Plonsker und Okos. „Damit Kinder und Jugendliche gar nicht erst auf die schiefe Bahn kommen, ist Prävention ganz wichtig in Zusammenarbeit mit den Angehörigen, mit Schulen und Jugendämtern. Dazu gehört auch der Blick auf das Internet und speziell auf die sozialen Medien. Solche Maßnahmen müssen landesweit greifen, auch bei uns im Rhein-Erft-Kreis.“

Der Antrag „Ursachen und Gründe für gestiegene Kinder- und Jugendkriminalität wissenschaftlich untersuchen und Lösungskonzepte entwickeln“ wird am Mittwoch, 24. Mai 2023, gegen Mittag im Landtag debattiert. Gregor Golland spricht dazu für die CDU-Landtagsfraktion.