Mehr Fachkräfte für Jugendhilfe, Allgemeinen Sozialen Dienst und Kitas

Um die langfristige Herausforderung des Fachkräftemangels anzupacken, hat die Zukunftskoalition von CDU und Grünen eine ressortübergreifende Fachkräfteoffensive gestartet. Im Plenum der vergangenen Woche standen Anträge für Maßnahmen in zwei wichtigen Bereichen, dem Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) und der Jugendhilfe sowie den Kindertagesstätten, auf der Tagesordnung.

„Die Bekämpfung des Fachkräftemangels in den sozialpädagogischen Arbeitsfeldern bildet einen Schwerpunkt der Offensive“, erklären die CDU-Landtagsabgeordneten für den Rhein-Erft-Kreis, Thomas Okos, Gregor Golland und Romina Plonsker. „Es fehlt immer mehr Personal und die Prognose für die kommenden Jahre geht davon aus, dass sich die Situation noch weiter verschärft. Darunter leidet die pädagogische Arbeit, zum Beispiel in unseren Kindertagesstätten, den Offenen Ganztagsschulen im Primarbereich oder in der Jugendhilfe, und somit leiden letztlich die Kinder und Jugendlichen und ihre Familien darunter.“

Laut Medieninformationen sind in Nordrhein-Westfalen bis zu 30 Prozent der Stellen in Jugendämtern unbesetzt. Dazu werden in den kommenden Jahren zahlreiche Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Die Fraktionen von CDU und Grünen haben die Landesregierung deshalb u.a. beauftragt zu prüfen, welche weiteren akademischen und nicht-akademischen Abschlüsse in die Arbeit der Jugendhilfe eingebunden werden können. Mit Hilfe einer Kampagne soll die Tätigkeit in ASD und Jugendhilfe positiv dargestellt werden, um die gesellschaftliche Bedeutung zu zeigen, die öffentliche Wertschätzung zu erhöhen und mehr Fachkräfte zu gewinnen. „Damit ist es aber nicht getan – es müssen grundsätzlich die Arbeitsbedingungen verbessert werden“, betonen die drei Christdemokraten.

Auch die Situation in den Kindertagesstätten sei sehr problematisch: „Aufgrund fehlender Fachkräfte können weniger Betreuungsplätze zur Verfügung gestellt werden. Dies wirkt sich negativ auf die frühkindliche Bildung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus, wodurch wiederum in anderen Berufen qualifizierte Fachkräfte fehlen“, zeigen Plonsker, Okos und Golland auf. 

Die regierungstragenden Fraktionen haben die Landesregierung daher aufgefordert zu prüfen, wie die pädagogischen Fachkräfte und die Kita-Leitungen durch den Einsatz von Verwaltungsassistenten entlastet werden könnten und wie Bürokratie abgebaut werden könnte. Auch sollen Möglichkeiten untersucht werden, mehr Quereinsteiger für den Sozial- und Erziehungsbereich zu gewinnen. Gemeinsam mit den Kommunen und den Trägern soll das Land eine Ausbildungsplatzoffensive an Fachschulen starten. 

„Wir müssen den Fachkräftemangel jetzt angehen, bevor sich die Situation noch weiter verschlimmert“, betonen die Abgeordneten.